Die Naturschutzjugend (NAJU)

„Hautnah“ – eine neue NAJU - Kindergruppe entsteht!

 

Im September 2021 traf sich zum ersten Mal eine Kindergruppe der NABU – Ortsgruppe Hainburg. Eine Interessenabfrage im ersten Jahrgang der Grundschule in Klein-Krotzenburg vor den Sommerferien und eine Infoveranstaltung für Eltern ergab genügend interessierte Kinder und Eltern, die bereit waren, Mitglied im NABU zu werden und zweimal im Monat etwa 3 Stunden Zeit am Samstag zu investieren.

 

Was bewegt sie dazu? „Fridays for Future?“

Vermutlich haben die Kinder ihren Eltern schon früh ihr Interesse, ihre Neugier und Liebe zu Tieren, Pflanzen, Wasser,Luft und Erde gezeigt, wann immer sie draußen waren.

Oder war es andersherum? Haben die Eltern ihren Kindern die Lust und Liebe an der Natur vorgelebt?

Jetzt jedenfalls bietet sich die Möglichkeit, die Verbindungen zur Natur weiter zu vertiefen und ihr regelmäßig hautnah mit allen Sinnen zu begegnen.
Die ersten Treffen mit etwa 10 Kindern im Alter von 7/8 Jahren fanden auf verschiedenen Streuobstwiesen statt, wo Baumbegegnungen, Tierentdeckungen, Äpfel sammeln und -keltern sowie Wahrnehmungsspiele auf dem Programm standen. Auch gemeinsames Singen als Anfangsritual und das Danken sind fester Bestandteil eines Nachmittags. Die jahreszeitlichen Bedingungen beeinflussen die Treffen natürlich. Bei regnerischem und kaltem Wetter versammelt sich die Gruppe im Vereinsheim an der Eisenbahnstraße und widmet sich dem Basteln von
Futterstationen, Insektenhotels oder Kürbisschnitzen.

 

Leitung: Birgit Riegelmann, Wildnispädagogin

Email:  baw.riegelmann@web.de


NAJU-Treffen am 17.2.2024 im Elmstal

Heute ist der Umgang mit Feuer unser Thema. Es werden Fackeln selbst hergestellt und anschließend ausprobiert. Zuerst wird in der Feuerschale ein Feuer entfacht, damit ein Topf mit Wasser erhitzt werden kann. In den wird ein Glas gestellt, in das die Kerzenreste gelegt werden, die die Kinder von zu Hause mitgebracht haben. Diese müssen langsam schmelzen. Bis das soweit ist, sucht sich jedes der 11 Kinder einen Stock im Gelände. Um ein Ende wickelt jedes Kind eine Baumwoll- oder Leinenstoffbahn, die zu Hause  vorbereitet worden ist. Sie wird mit Schnur befestigt.
In der Zeit, bis die Kerzenreste geschmolzen sind, wird gesnackt. Einige schlagen sich in die Büsche und erkunden
Versteckmöglichkeiten. Endlich ist das Wachs flüssig. Die Stöcke werden in die Flüssigkeit getunkt, damit sich der Stoff vollsaugt. Geduldig warten die Kinder in einer Schlange,  bis sie dran sind. Die Hitze des Feuers wird „hautnah“ erlebt. Respektvoll gehen alle mit ihrer Fackel einmal bis zum Tor und zurück, damit das Wachs aushärtet.
Runde 2 und 3 werden mit Vergnügen absolviert. Die Spannung steigt: ob das auch wirklich später brennt? Die Eltern kommen zum Fackelspaziergang dazu. In der Glut der Feuerschale entzündet jedes Kind seine Fackel – und tatsächlich: alle fangen Feuer. Der Fackelspaziergang kann beginnen!

Die Kinder melden zurück: das war toll, Fackeln selbst herzustellen. Können wir bald wiederholen!


Kelterfest am 30.9.2023

Wieder trugen die Apfelbäume unserer Streuobstwiesen genügend Äpfel, um ein Kelterfest zu organisieren, obwohl einige unserer Bäume von Dieben geleert worden waren. Es scheint, dass einige Mitbürger meinen, solange kein Zaun o.ä. darauf hinweist, dass diese Wiese/Acker/Baum jemand anderem gehört, sie können sich da bedienen.

Im nächsten Jahr planen wir, die Grundstücke/Bäume zu beschildern.

Einige NAJU-Kinder halfen z. T. mit Familie beim Einsammeln der Äpfel. Besonders beliebt bei den älteren Kindern war das Rütteln der Äste mit der langen Stange.
Die jüngeren Kinder überwanden bald die Scheu, auch Äpfel mit braunen Stellen anzufassen und sie in den Eimer zu legen. Viele kleine Krabbeltiere wurden entdeckt. Auf dem Boden liegende Äpfel waren von Igel, Maus, Schnecke, Hornisse u.a. Lebewesen angefressen. Die Kinder zeigten Verständnis für den Hunger der kleinen Tiere und ließen gerne Äpfel für sie liegen. Natürlich kosteten sie auch, trotz einiger Wackelzähne, die frisch vom Baum gepflückten Äpfel und stellten fest, wie viel köstlicher sie schmeckten als die aus dem Supermarkt.
Beim Keltern am nächsten Tag waren alle notwendigen Tätigkeiten von fleißigen Kindern besetzt. Einige Erwachsene der NABU-Ortsgruppe unterstützten umsichtig. Schnell floss der erste Most ins Glas und sorgte für „Hmmm“ oder „Wie lecker“-Aussagen. Jeder füllte  Most in mitgebrachte Behälter, so dass zu Hause noch weiter genossen werden konnte.
Der Apple-Crumble, der vor Ort im Dutch-Oven gebacken wurde, fand reißenden Absatz.

Fotos: NABU/Birgit Riegelmann
Fotos: NABU/Birgit Riegelmann

NAJU-Treffen am 22.4.2023

Wir treffen uns an der evangelischen Kirche in Klein-Krotzenburg, um eine kleine Fläche Rasen in eine Blühwiese zu verwandeln. Ein paar Tage vorher haben Manfred und Biggi mit dem Traktor die Grasnarbe gefräst, um den Samen der Insektenfutterpflanzen eine Chance zum Keimen zu geben. Die Samen der einjährigen Pflanzen werden mit Sand gemischt und von den Kindern auf die Fläche geworfen – manche beachten die Windrichtung nicht und bekommen die „Ladung“ ins Gesicht geweht. Das sorgt für kleine Lacher. Wieder was gelernt!
Nachdem die Samen auf der Fläche verteilt sind, kommen die Bretter zum Einsatz, mit denen die Samen auf der Erde festgedrückt werden, damit sie nicht gleich davon fliegen oder vom Regen weggeschwemmt werden.

Immer 3 Kinder auf ein Brett, dann das hintere nach vorne, usw.
„Das ist voll anstrengend!“ Zum Schluss wird noch Wasser geschleppt, um die Fläche zu gießen. Alle sind fleißig bei der Sache. Mit dem Erdbohrer werden zwei Löcher gebohrt, damit die Pfosten mit selbst gemalten Bildern festen Halt haben. Hoffentlich achten die Leute, die vorbeigehen darauf, was hier entstehen soll!
Zwei weitere Flächen werden so „beackert“. Nach drei Stunden sind Groß und Klein geschafft. Die Rückmelderunde fällt aus, auch weil es anfängt zu tröpfeln. Juchhu!


NAJU - Treffen am 1.4.2023

8 Kinder sind heute angemeldet und pünktlich am Treffpunkt. Es regnet. Die ersten Angekommenen verschwinden gleich im nahen Gebüsch und schauen nach ihrem „Geheimversteck“. Als alle da sind, ziehen wir uns in den Bauwagen zurück und beginnen mit dem Anfangsritual. Im Bauwagen hören wir den Zilpzalp rufen. Manfred stellt die Laubsänger vor, die alle drei gleich aussehen, aber durch ihren Gesang gut zu unterscheiden sind. Eine Aufnahme vom Zilpzalp wird abgespielt – der echte draußen antwortet sofort. Schnell versuchen die Kinder, den Ruf nachzuahmen – „ist ja leicht: er ruft seinen Namen, wie der Kuckuck!“
Die Frühlingssuchaufgabe verschwimmt im Regen. Manfred schlägt vor, mit dem Boot auf den See zu fahren, um eine Insel wieder frei zu schleppen. Alle wollen mit. Zwei Kinder möchten alleine rudern. Vom Einsatzort zur Einstiegstelle sind es ca. 20 m. Es dauert 5 Minuten, aber alle stehen geduldig und warten. Das Einsteigen klappt – wir rudern an einem Nest auf einer Insel vorbei, in dem ein Ei liegt – leider ist es kalt. Es wird trotzdem wieder zurückgelegt.
Einigen wird bald kalt – wir legen wieder an. Zum Warmwerden spielen wir das Froschspiel: das „Weibchen“ trägt das „Männchen“ zum Tümpel. Wer ein Weibchen ist, bestimmt das Los. Die Männchen verstecken sich, warten auf ein vorbeilaufendes Weibchen und hüpfen ihr auf den Rücken. Sie trägt ihn dann zum Tümpel. Mit viel Gekicher, Gestöhne und Geschleppe wird den Frierenden wieder warm.
Birgit versteckt heimlich für jeden ein Ei, das später gesucht werden darf. Zum Schluss werden die individuellen Highlights ins Naturtagebuch gemalt oder geschrieben.


NAJU - Treffen am 18.3.2023 - Wasserschlacht

Gummistiefel sind angesagt – es hat viel geregnet in den letzten Tagen. Wir wollen nochmal keschern – vor 2 Wochen waren noch keine Amphibien zu finden. Kröten, Frösche, Molche...wo sind sie?
Im Gebiet angekommen geht es gleich mit Keschern bestückt los – der Wasserstand ist deutlich höher als vor 2 Wochen. Inseln gibt es kaum noch...die ersten Vorsichtigen stapfen ins tiefere Wasser, um an Stellen zu keschern, an denen noch niemand war.
„OOOOH, das ist tief!“ - „AAAAH, ich hab’s geschafft!“ Der Kescher dient als Stütze beim Balancieren durchs Wasser. Gefangen werden wieder Köcherfliegenlarven, Mückenlarven u.a. Kleingetier.
Der erste Stiefel läuft voll. Nach der ersten Kälte-Schreckreaktion und der gelassenen Aussage von Birgit Riegelmann: „Stiefel anlassen! Das Wasser erwärmt sich durch deinen Körper gleich…“ entspannen sich weitere Kinder und trauen sich in tiefere Wasserstellen. Ein paar Minuten später steht ein Kind mit beiden Beinen bis zur Hüfte im Wasser. Einige andere haben ihre Gummistiefel ausgezogen und gehen auf Socken durchs Wasser. Es ist ein Riesenspaß mit lautem Lachen. Nachher werden die Stiefel ausgeleert, die Socken ausgewrungen und sich gegenseitig bewundert, bis wohin die Hosen nass sind...Frösche, Kröten...vergessen!

Sinneserfahrungen waren heute wichtig!

Manfred G. zeigt 2 Kindern das Säubern und Aufhängen von Nistkästen, einschließlich "Sicheres Klettern"!


NAJU - Treffen am 4.3.2023

Nach einem kurzen Fußmarsch ab dem Tannenhof-Treffpunkt gelangen 12 Kinder und 5 Erwachsene auf eine Lichtung im Waldstück in der Nähe der Liebfrauenheide-Kapelle. Jedes Kind bekommt einen Kescher mit sehr feinem Netz, denn die Lebewesen sind sehr klein. Für Frösche und andere Amphibien ist es noch zu kalt: 6 ° C. Die Kinder sind gespannt auf das Keschern in kleinen Tümpeln – was da wohl für Tiere drin sind?
Schon beim ersten Versuch haben einige Kinder etwas Zappelndes im Netz: dunkle Mückenlarven und etwas größere Köcherfliegenlarven werden in eine weiße Schale mit Wassser gesetzt, wo sie sehr intensiv beobachtet werden. Eine Stunde sind die Kinder interessiert bei der Sache, versinken auch schon mal etwas tiefer im Morast. Das stört aber niemanden.
Zurück am Lagerplatz wird ins Naturtagebuch gemalt oder notiert, was gesehen wurde. Der Schädel eines Rehbocks war auch dabei. Der wird zum neuen Symbol für die Tiere beim Anfangsritual ernannt.
Dann holt Manfred die Schnitzmesser, zeigt ihren richtigen Gebrauch und schneidet frische Äste zum Schnitzen ab. Darauf haben einige schon neugierig gewartet. Einen Sitzplatz finden, Ast festhalten, vom Körper weg schnitzen – los geht’s. Stolz zeigen einige nach 20 Minuten den entrindeten Ast – mancher mit Spitze. „Das ist ein Speer!“
Der Schluss wird mit einem Lied gemacht. Die Rückmelderunde zeigt wieder die Zufriedenheit der Kinder.


NAJU - Treffen am 12.11.2022

Noch einmal treffen wir uns um 14 Uhr am Insektenturm. 10 Kinder sind angemeldet, und bevor wir überhaupt angefangen haben, hat das erste Kind schon etwas Rotes entdeckt, das aussieht wie ein Tintenfisch. Auf  dem Waldboden. Mit der obsidentify-App schnell ein Foto gemacht und das Ding bestimmt als Tintenfischpilz. Er ist ungiftig, aber ungenießbar. Er riecht, um nicht zu sagen „stinkt“, nach Aas.
Weiter geht es auf eine kleine Lichtung. Hier lassen wir uns um unsere Decke herum nieder, danken für das Zusammensein und allen Menschen, die dafür gesorgt haben, dass wir uns treffen können, danken für die gute Luft, das trockene Wetter und der Natur, dass wir bei ihr zu Gast sein dürfen. Wir singen gemeinsam und tauschen Naturerlebnisse aus. Da kommt einiges zusammen: Katzen, Igel, Vögel, Zaunkönig, Grünspecht …


Dann stelle ich das Thema vor: Bauen einer Laubhütte. Wozu ist das gut? Es ist eine Möglichkeit, sich vor einem Sturm mit Gewitter zu schützen. Man kann trocken und warm bleiben und gerät weniger schnell in Lebensgefahr. Es ist Folgendes zu tun: suche und finde mit deinem Team einen sicheren Platz für die Laubhütte. Sie darf  nur unter jungen Bäumen stehen, möglichst ohne Äste oben drüber. Da könnte beim Sturm ein Ast abbrechen und auf  
die Hütte fallen.
Es werden 2 Stöcke mit Gabeln gebraucht. Sie werden gegeneinander gelehnt und die Gabeln ineinander gesteckt. Jetzt wird abgemessen, wie lang der Ast sein muss, der den First bildet. Das größte Kind wird als Maßstab genommen. Schnell ist ein Ast gefunden. Nun werden Äste für die Seiten gesucht, gekürzt oder für zu dick befunden. Es ist eine anstrengende Arbeit, doch zu fünft geht es ganz schön flott, und eine Seite ist bald fertig
geschlossen. Wer beim Äste suchen die Lust verliert oder es zu anstrengend findet, fängt an Laub zu sammeln, das auf  die Seiten gelegt wird. Die Kinder staunen, dass das hält…
Eigentlich brauchen wir noch ganz viel Laub für den Innenausbau - aber dafür reicht die Zeit nicht mehr. Die ersten Mutigen legen sich in die Laubhütte:

„Ui, das ist ja ganz dunkel hier drin!“

„Es ist ja warm hier drinne!“

Von innen sieht man auch, wo noch Löcher sind. Die werden ausgebessert. Dann kommt der spannende Moment: ist die Hütte stabil genug? Ein Kind steigt am Fußende auf  den First und balanciert nach vorne. Es hält! Große Freude und Staunen! Auch der Regentest wird durchgeführt: Wasser wird über der Laubhütte ausgeschüttet. Kommt davon viel in den Innenraum? Nein, es sind nur ein paar Tröpfchen.
Die Kinder staunen und sind zufrieden, was sie geschafft haben. Es fällt ihnen schwer, alles wieder abzubauen und dem Wald zurückzugeben. Eines hat die Idee, einen Totholzhaufen daraus zu machen, damit Tiere ihn noch nutzen können.  
Zum Schluss spielen wir noch den „drumwalk“. Dabei lernen die Kinder, sich blind nach einem Trommelschlag zu orientieren, um wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren.  
Ein eindrucksvoller Nachmittag geht zu Ende. Die abholenden Eltern sind wieder pünktlich zur Stelle.


NAJU-Kelterfest 2022

Am 17. September jährte sich das erste NAJU-Treffen, und wie im letzten Jahr auch verarbeiteten wir Äpfel. Am Tag zuvor war bereits eine kleine Gruppe unterwegs auf den NABU-Streuobstwiesen und sammelte einige Kilo Äpfel. Schon dabei probierten die Kinder, wie sie schmeckten.
Sauer, manche weniger, manche richtig süß. An den unten liegenden Äpfeln entdeckten die Kinder verschiedene Fraßspuren und rätselten, wer das wohl gewesen sein könnte…
Im Hänger breitete sich schnell ein köstlicher Duft nach Apfelsaft aus.

Um 14 Uhr sind 12 Kinder pünktlich da und helfen, Tische und Stühle aufzustellen. Die Pressmaschine, der Häcksler und das Fass für den Saft werden im Zelt platziert. Dankeritual und Gesang werden wie immer an unserem Platz zu Beginn absolviert. Dann geht es gleich an die Arbeit: einige schneiden Äpfel in kleine Stückchen für den Apple crumble, andere basteln Wildbienenbehausungen, die nächsten waschen die Äpfel, befördern sie in den Häcksler und drehen die Pressmaschine. Manfred weist alle mit seiner angenehmen Ruhe und Gelassenheit in die Gefahren und Handhabung ein.
Einige Väter sind mit von der Partie und helfen, indem sie faule Stellen an den Äpfeln wegschneiden oder die Äpfel von ganz hinten aus dem Hänger nach vorne befördern. Natürlich wird auch die Presse gedreht…

3 Kinder werden für ihre 1-jährige Treue mit der NAJU-Kappe geehrt und ernten dafür den Applaus aller Anwesenden. Stolz wird sie gleich aufgesetzt und den Rest des Nachmittags getragen.

Alle füllen sich nach dem Genuss des Apple crumble noch den „Süßen“ in die mitgebrachten Flaschen. Stolz wird das Produkt gezeigt und erzählt, wer alles davon etwas abbekommt. Ein intensiver Apfelgenusstag geht um 17 Uhr zu Ende. „Den Apple crumble und die NAJU-Kappe werde ich mein ganzes Leben nicht vergessen!“ (Phil)


Ein Jahr NAJU-Kindergruppe

Als Dank für ihre Treue erhielten die NAJU-Kinder, die seit September 2021 zu den NAJU-Treffen kommen, am 3. September 2022 eine NAJU-Kappe. Sie waren mächtig überrascht und dankbar. Die restlichen 6 Kinder werden bei einem der nächsten Treffen geehrt.

Foto: NABU/Birgit Riegelmann
Foto: NABU/Birgit Riegelmann


NA(H)JU-Treffen am 26.3.2022

11 Kinder stapfen in Gummistiefeln und mit Keschern ausgestattet bei warmen 18° vom Tannenhof in Richtung Froschhäuser Wiesen. Auf einer Waldlichtung bereiten Biggi, Gabi und Manfred den Lagerplatz vor. Die Kinder finden ihren Platz auf dem Boden und packen gleich Essen und Getränke aus. Das Anfangslied wird gesungen und eine kurze Dankesrunde gestartet, die das Wetter, die Menschen und die Tiere (besonders die zwitschernden Vögel) einschließt.

Gleich neben dem Lagerplatz wird der erste Frosch entdeckt, als die Kinder die Aufgabe bekommen, die Gegend zu scannen nach Anzeichen, wo denn Wasser sein könnte, in dem man keschern kann. Anhand des Geländes und seiner Pflanzen („da geht es so runter…“ - „da ist es viel grüner!“) haben sie die Tümpel schnell entdeckt. Eine gute Stunde sind alle mit Keschern beschäftigt und fasziniert von dem Getümmel kleinster Lebewesen: Zuckmückenlarven, Kiemenfußkrebse und Köcherfliegenlarven, auch ein Wasserkäfer wurde gefangen. In weiße Schalen bugsiert können sie ausgiebig beobachtet werden und ins Naturtagebuch gezeichnet werden.

Nach einem ausgiebigen Picknick wird die Umgebung untersucht und bespielt: umgekippte Bäume und ihre Wurzeln werden untersucht, Höhlen entdeckt und nach möglichen Bewohner gesucht. Spuren werden gefunden und gerätselt, welches Tier es gewesen sein könnte.

Bei der Abschlussrunde mit den abholenden Eltern wird dem Wald, den Tieren und den Menschen gedankt, die diesen spannenden Nachmittag möglich gemacht haben.

 

Birgit Riegelmann


Keschern in der Lehmkuhle Hainstadt am 12.3.2022

Waldparkplatz am Katzenbuckel, 14 Uhr:

Fast alle Kinder sind mit Matschhosen, Gummistiefeln, Keschern und Rucksäcken ausgestattet, in denen sich Becherlupen und Proviant für die nächsten drei Stunden befinden.

Die Lehmkuhle ist das Ziel: Abbaugebiet der Ziegelei in Hainstadt. An einer Stelle besteht seit Jahrzehnten ein kleiner Tümpel, in dem jedes Jahr Frösche ablaichen. Er ist leicht zugänglich. Birgit Riegelmann, Leiterin der NAJU-Gruppe „Hautnah“, hat noch zwei Wasserforschersets dabei, in denen sich u.a. weiße Schalen befinden. Die werden später für das Beobachten der „Fänge“ benutzt.

Nach dem Anfangsritual flitzen die Kinder in Richtung Tümpel, um nach Laichballen zu schauen. Nach kurzer Zeit werden die ersten gesichtet. Schon sind einige Gummistiefel vollgelaufen. Das Erstaunen über das Gewicht eines Ballens ist groß – und die Konsistenz sorgt für „IIIH“- Ausrufe. Die kleinen schwarzen Kugeln, die Eier des Grasfrosches, sind eingehüllt in den Dotter, der gut zu erkennen ist. „Wie viele sind es wohl?“ Keiner wagt sich ans Zählen – zu viele! Schätzen? „Hunderte – vielleicht Tausend?“

Das Umfüllen der wabbeligen Masse aus den Keschern in die weiße Schale ist gar nicht so einfach – Erwachsene helfen dabei, fassen vorsichtig in den Laichballen und bugsieren ihn hinein. „Darf ich auch mal anfassen?“ Einige Mädchen verlieren ihre Scheu, stupsen vorsichtig mit einem Finger den Laichballen an. „Oh, ganz kalt und glatt!“ Später wird die ganze Hand benutzt. Gleich danach wird der ganze Laichballen vorsichtig und respektvoll wieder in den Tümpel zurück gesetzt, mit guten Wünschen für eine feuchte Entwicklung – „es soll bald wieder regnen!“

Das Essen und Trinken – sonst so wichtig – verliert an Bedeutung...die Kinder erkunden die Umgebung und finden Schlammlöcher und Furchen mit Spinnen und Insekten. Auch sie werden in den Becherlupen eingehend betrachtet und später wieder in ihr „Zuhause“ entlassen. Die beobachteten Tiere und Pflanzen werden in das Naturtagebuch gezeichnet.

In der Schlussrunde danken die Kinder den Tieren, die sich gezeigt haben, dem Huflattich, der schon so schön gelb blüht und dem trockenen Wetter. Dem Wunsch, hier nochmal herzukommen, wenn sich die Larven in den Eiern weiter entwickelt haben, werden wir gerne nachkommen.

 

Birgit Riegelmann

 


Kürbisschnitzen

Am 30. Oktober 2021 haben die Kinder fleißig an ihren Halloween-Kürbissen geschnitzt, die Alexander Wurbs (Gemüsehof Wurbs) gespendet hatte. Aus dem Fruchtfleisch wurde eine köstliche Suppe gekocht, die zur Stärkung nach der Arbeit sehr willkommen war.

Foto: NABU/Manfred Gutermuth
Foto: NABU/Manfred Gutermuth
Foto: NABU/Manfred Gutermuth
Foto: NABU/Manfred Gutermuth