Vorträge

Ossola-Alpentäler im nördlichsten Piemont von Italien

Am 1. Februar 2024 hielt Martin Schroth einen anregenden Vortrag mit spannenden biologischen, geographischen und kulturhistorischen Einblicken in die weitgehend einsame Welt urwüchsiger Täler an der Grenze zur Schweiz. Auch hier zeigt sich zunehmend der Einfluss der Klimakrise mit abschmelzenden Gletschern und damit verbunden Problemen für den Wasserhaushalt alpiner Ökosysteme und die Wasserversorgung umliegender Gemeinden.


Foto: NABU/Gunther Reiche
Foto: NABU/Gunther Reiche

Vogeltod an Glasscheiben- Vermeidungsstrategie

Am 9. November 2023 beschrieb Winfried Winter in seinem Vortrag eindrücklich und auch bedrückend, in welcher Zahl durch die zunehmende "Verglasung" von Gebäuden, sowohl Hochhäusern, Funktionsbauten als auch Privathäusern Vögel jährlich zu Tode kommen. Derzeit geht man von jährlich etwa 100 Millionen Tieren allein in Deutschland aus. Das ist, je nach Studie, z.B. 100- bis 1000-mal mehr als Vögel an Windkraftanlagen sterben.

Winfried Winter zeigte Möglichkeiten auf, die jede/r ergreifen kann, um Fenster "aufprallsicher" zu gestalten.

 

Weitere Informationen:

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/11932.html

https://www.agrarheute.com/energie/wegen-vogelkiller-nummer-1-windrad-top-5-gefahren-609390

 


Heimische Wildpflanzen gegen Insektensterben/Klimakrise

Am 26. Oktober 2023 hielt Doris Lerch einen fundierten, lebhaften und engagierten Vortrag über die Ansiedlung heimischer Wildpflanzen im urbanen Raum, Privatgärten und Balkonen als Beitrag zur Minimierung von Insektensterben und Klimakrise.
Im ersten Teil ihres Vortrags schilderte sie den dramatischen Bestands- und Artenrückgang, um dann auf Basis einer Untersuchnung der TU Darmstadt auf die Relevanz heimischer Wildpflanzen für Insekten hinzuweisen.
Im Lauf von teilweise Millionen Jahren haben sich Pflanzen und Insekten in ko-evolutionärer Adaptation entwickelt, d.h. sich in ökologischen, entwicklungsbiologischen, biochemischen, verhaltensbiologischen Aspekten usw. wechselseitig angepasst. Die Untersuchung hat gezeigt, dass Insekten (insbesondere Coleoptera, Diptera, Hemiptera, Hymenoptera und Lepidoptera) auf einen ausreichend großen Bestand einheimischer Pflanzen als Nahrungsgrundlage und Nektar- und Pollenlieferanten angewiesen sind.

Neophyten (invasiv oder Zierpflanzen) bieten nur wenigen Insektenarten (z.B. Honigbienen) eine ausreichende Nahrungsgrundlage.
Im zweiten Teil beschrieb Doris Lerch, wie jede/r einzelne auf Balkon, im Garten und auch auf kleinen Flächen heimische Wildpflanzen ansiedeln kann und welch artenreiche (Insekten-)Fauna sich nach kurzer Zeit einstellt.
Auch im öffentlichen Raum und auf Firmengeländen gibt es noch viel Potenzial.

Im Anschluss ergab sich noch eine rege Diskussion mit dem sehr interessierten Publikum.


Das Grüne Band – Einmaliges Naturparadies

Am 16. Februar 2023 hielt Hildegard Jacob in unseren Vereinsräumen ihren Vortrag über Historie, Kultur und Natur des Grünen Bandes, welches vor der Wiedervereinigung Deutschlands als Todesstreifen bezeichnet wurde und als Grenzstreifen der beiden deutschen Gebiete diente.

 

Ihre Reisen führten sie fast über die gesamte Länge des deutschen Teils des Grünen Bandes, durch reichhaltige Natur mit großer Artenvielfalt und durch Orte mit Jahrhunderten wechselvoller Geschichte. Das Publikum erhielt einen umfassenden Überblick über diesen faszinierenden Naturraum mitten in Deutschland.


Naturschätze in Deutschlands Osten

Am 26. Januar 2023 hielt Martin Schroth in unserem Vereinsheim seinen Vortrag "Naturschätze in Deutschlands Osten". Mit großer Naturraum- und Artenkenntnis führte er die Zuschauer in zumeist dünn besiedelte Gebiete, in denen sich auf unbewirtschafteten Brachflächen, alten Truppenübungsplätzen und weitgehend unberührten Gewässern eine große Fülle im Rhein-Main-Gebiet nicht mehr zu findender und teilweise auch bereits kontinentaler Tier- und Pflanzenarten nachweisen lassen.


In den einsamen Gebieten Ostdeutschlands fand Martin Schroth unter anderem eine erstaunliche Artenvielfalt an Libellen und ein überwältigendes, vielstimmiges Vogelkonzert.  Auch in unserem Land lassen sich also noch viele landschaftliche, floristische und faunistische Kostbarkeiten entdecken.